Erstes Werkstattheft: Pflanzen und kleine Tiere kolorieren – Zeichnen & Malen Schritt für Schritt

Fertigkeiten entstehen, wenn gute Anleitung mit Übung und stetig freierem Experimentieren zusammen kommen.

Werkstattheft Pflanzen und kleine Tiere kolorieren
Werkstattheft Pflanzen und kleine Tiere kolorieren

Aus Wollen wird über Können eine persönliche Ausdrucksform.

Erstes Werkstattheft: Pflanzen und kleine Tiere kolorieren - Zeichnen & Malen Schritt für Schritt

Mit einer Reihe von Werkstattheften möchte ich selbsttätige Lern- und Übungswege zu diversen Gestaltungsbereichen unterstützen. Die Werkstatthefte können im Kunstunterricht eingesetzt werden oder diesen ergänzen. Sie werden über das Magazin Kunst+Unterricht als Beilage angeboten. Zudem sind sie über den Friedrich Verlag auch separat bestellbar . Im aktuellen Heft „Gärten“ gibt es dazu eine ausführliche Einleitung,

Sind Ausmalbücher der natürliche Feind aller Kunstlehrer*innen?

Irgendwie schon, steht die geringe schöpferische Eigenleistung doch im harten Kontrast zu den Zielen unseres Faches. Wir wollen Kinder und Jugendliche befähigen, zu einem eigenen Bild der Welt zu kommen, da steht das Ausmalen vorgefertigter, nicht selten stark klischeehafter Vorlagen nicht gerade an erster Stelle.

Und trotzdem habe ich es getan:  ich habe ein Ausmalbuch entwickelt, denn Ausmalen macht Spaß und Sinn, wenn man es kann! Und dementsprechend geht es bei diesem „Ausmalbuch“  um das Lernen und Üben einer Technik. Außerdem möchte ich der weit verbreiteten, fragwürdigen Vorstellung, ein gut ausgemaltes Bild erkenne man an der Exaktheit, mit der innerhalb der Linien brav ausgemalt wurde, ein freieres und experimentelleres Vorgehen gegenüberstellen: 

Erstes Werkstattheft: Pflanzen und kleine Tiere kolorieren - Zeichnen & Malen Schritt für Schritt

Ohne das hier ausführlich erklären zu können, meine ich, dass Ausdrucksfähigkeit durch ein geschicktes Zusammenspiel von handwerklichen und gestalterischen Fertigkeiten, und Kunstfertigkeit gefördert wird. Im Kunstunterricht kommt nicht selten die eine oder andere Seite, zu kurz, wenn es etwa zu dominant um freien Selbstausdruck oder engmaschig vorgegebene technische Themen geht.

Was das Malen und Kolorieren angeht, beobachte ich häufig, dass grundlegende handwerklichen Fertigkeiten im Umgang mit dieser Technik fehlen: Die Farbe verläuft und tut nicht, was die Malerin möchte; die Farben wirken stumpf und fad; der mühsam und akkurat ausgemalte Baum wird zur Nervenzerreißprobe, wenn hinterher der Hintergrund um jedes Zweiglein herum gepfriemelt werden muss, …

Probleme wie diese, lassen sich durch gute Anleitung und Übung vermeiden. Und hier setzt das Werkstattheft an. Es kann ähnlich wie ein Workbook im Englischunterricht selbständig und im eigenen Thema bearbeitet werden.

Werkstattheft Malen
Werkstattheft Malen

Im ersten Teil finden sich Übungen zu Farbauftrag und Farbmischung. Darauf folgen einige Seiten zum Ausmalen und letztlich habe ich noch ein paar Anregungen zum freieren Gestalten in das Heft aufgenommen.

Bestellen kann man dieses erste Heft der Serie „Werkstatthefte“ über den Friedrich Verlag:

Weitere Inhalte und Materialien zur Serie:

  1. Rückmeldung zum Werkstattheft „Zeichnen & Malen Schritt für Schritt“:
    Download: https://www.fr-v.de/allg/d51433/51433_Downloadmaterial.zip
  2. Online Video Tutorial – demnächst

Ich bin sehr gespannt ob und wie das Werkstattheft zum Einsatz kommen wird. Schreibt mir gerne ein Feedback 🙂

4 Responses

  1. Guten Morgen, liebe Anna, die letzten Wochen waren noch etliche Dinge zu erledigen. Langsam komme ich aber zur Ruhe und kann dir nun auf dein Werkstattheft antworten. Ich habe mich daran erinnert, dass ich einmal Mittelstufenschüler*innen mehrere Abzüge der Konturen von Warhols Marilyn ausgeteilt habe und sie nach ausführlicher Reflexion der verwendeten Farbigkeit Wahrhols darum gebeten hatte, selbst Farbkombinationen/-kontraste zu erproben. Die Ergebnisse waren m.E. erstaunlich, weil sich die Schüler*innen gänzlich auf Farbe konzentrieren konnten und sie von der Bewältigung der Form entlastet waren. Und dann ist mir aufgrund deiner Überlegungen noch eine eigene Erfahrung eingefallen, an die ich mich gern erinnere. Ich hatte in meiner eigenen Schulzeit das große Glück von einem sehr guten Maler unterrichtet worden zu sein: Hennes Ruißing. Er hat in den 90-er Jahren zwei Bücher zur Ölmalerei herausgegeben, die für mich als Start sehr wichtig waren. Dort zeigte er anhand eines einfachen Apfels unterschiedliche Möglichkeiten auf, wie man sich malerisch einem Apfel annähern kann. Seine vorgeschlagenen Übungen habe ich alle ausgeführt und weiterentwickelt. Davon habe ich sehr profitiert. Insofern kann ich deine Überlegungen gut teilen. Ein Aspekt beschäftigt mich: Der Schritt, sich von Hennes Ruißing und seinen malerischen Vorstellungen wieder zu lösen, war nicht so einfach. Das dauerte…. Seine malerische Haltung hatte sich stark eingeschrieben. Eine „eigene“ Form zu entwickeln, brauchte viel Zeit. Dir eine erholsame und gute Ferienwoche! Tobias

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    • Vielen Dank für diese wertvollen Gedanken, lieber Tobias. Ja, das Problem mit dem „Einschreiben“ von Vorstellungen und Handlungsweisen ist für unser Fach absolut zentral. Das hat auch mit dem Fremden und dem eigenen, der inneren und der äußeren Form zu tun, denke ich. Im Idealfall gelingt es vielleicht, Übungen so anzulegen, dass das Gelernte fluid bleibt, ein bisschen Widerspruchsgeist mit aufruft und zur Weiterentwicklung animiert, … Ich habe gerade mit dem Entwurf des zweiten Werkstattheftes begonnen und werde deinen wertvollen Hinweis dazu im Bewusstsein behalten.

  1. Pingback: Drittes Werkstattheft mit Video-Tutorial: ZEICHNEN & MALEN Schritt für Schritt – Räumlich zeichnen Perspektive – Anna-Maria Schirmer
  2. Pingback: Video-Tutorial zum ersten Werkstattheft – Anna-Maria Schirmer

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